Hotel Möltenort

Hotel / Hotel
Beitrag hinzufügen Teilen

Informationen

  • Seit mindestens 1785 gab es an dem Ort neben der Schanze eine Gastwirtschaft, De ole Krog von Klaus Friedrich Möller. Der Krog wurde bei der großen Sturmflut von 1872 fast vollständig zerstört und mit größter Mühe von seinem Besitzer Hinrich Möller wieder aufgebaut. Christian Heinrich Möller erbte 1884 die Gastwirtschaft von seinem Großvater und ließ den Krog wenige Jahre später abreißen und neu errichten. Es entstand Möllers Gasthof, welcher in den folgenden Jahren mehrmals umgebaut wurde.
    Dadurch entstand schließlich das Hotel Möltenort mit Salon, großem Konzertgarten, Kegelbahnen, Tennisplätze, großem Festsaal, Fremdenpension, gute Küche und jeden Sonntag Kränzchen. Viele Prominente Persönlichkeiten der Zeit waren zu Gast, unter anderem Prinz Heinrich von Preußen.
    Bei der Abwrackung des Dampfers Pommerania, kaufte Heinrich Möller die Aufbauten und errichtete sie als Strand-Pavillon am Ufer. Der Pommerania Pavillon diente dem Möltenorter Junggesellenclub "Fahr Wohl" als Vereinheim. Direkt nebenan befand sich der zum Hotel gehörende Anleger.
    Am Strand entstand 1904 die erste Badeanstalt in Möltenort. Sie wurde von Familie Steffen betreut bis circa 1925 Paul Möller, der Sohn von Christian Heinrich, dies übernahm.

    Im Jahr 1930 ging das Hotel Konkurs und wurde im November gleichen Jahres versteigert. Der Gastwirt Carl Hinrich Christian Büll und seine Frau Anna Therese geb. Klindt ersteigerten das Hotel. Sie hatten vorher ein Lokal in Mönkeberg. Therese erwarb schon 1905 das Sommerhaus des Apothekers Rüdel, später "Zur schönen Aussicht", Uferwg 5.

    Im Jahr 1935 wurde im Hotel ein Landjägerlager eingerichtet. Der große Saal wurde in kleine Kabinen aufgeteilt und mit Dreier-Etagenbetten eingerichtet. Etwa 35 – 40 Jungen im Alter von 14 und 15 Jahren kamen als Landjahrjungen. Die Jungen erhielten nationalpolitische und militärische Schulungen, zum Arbeitseinsatz waren sie auf Bauernhöfen und bei Gärtner Arp eingesetzt. Sie trugen alle HJ-Uniformen und marschierten mit Fahnen durch den Ort. Viele von ihnen kamen aus dem Rheinland.

    Ab 1938 waren im Hotel Möltenort italienische Gastarbeiter untergebracht, die in Kiel auf der Werft arbeiteten. Als diese in Barackenlager umgesiedelt wurden, wurde das Hotel als Verpflegungslager für die Wehrmacht genutzt.
    Bei dem Luftangriff am 26./27. August 1944 wurde das Hotel von Phosphorbomben getroffen, es brannte acht Tage lang. Die eingelagerten Säcke mit Erbsen und Bohnen schwelten noch länger weiter.

    Im Jahr 1946 kam Adolf Hamann aus dem Krieg zurück. Er baute einen kleinen Anbau behelfsmäßig aus und wohnte dort mit seiner fünfköpfigen Familie. Inmitten der Trümmer eröffnete er den "Fischerkeller", dieses Speiselokal war eines der ersten nach dem Krieg und wurde auch von Friedrichsortern zur Mittagszeit besucht.

    Ab 1947 leiteten Edmund Wunderlich und Heinrich Ivens die ersten Kinoveranstaltungen im ehemaligen Saal. Für die Kinder war es das Märchenkino Büll. In der Remise links, betrieb Gerda Petersen nach dem Krieg eine Arko Filiale, einer schon älteren Inhaberin. Dort gab es auch einen Schuhverkauf der Firma Heinrich aus Kiel.

    Nach der Währungsreform 1948 verkaufte Carl Büll zwei Grundstücke. Von dem erhaltenen Geld baute er einen großen Schankraum, die "Theatergaststätte". Über der Gaststätte entstand eine Wohnung für den Kinobetreiber Schmidt mit seiner vierköpfigen Familie.
    Adolf Hamann betrieb die Theatergaststätte bis 1953, danach übernahm er die Gaststätte "Zur schönen Aussicht".

    Am 29. November 1966 starb der Gastwirt und Hotelier Carl Hinrich Christian Büll im Alter von 75 Jahren, Adolf Hamann erbte den Besitz. Der Kinosaal diente dann als Bootslager. 1977/78 wurde alles abgerissen und mit neuen Wohnhäusern bebaut.


    Location: Fritz-Lau-Straße

Chronik

Bewohner

  • Besitzer

    ↳ Klaus Friedrich Möller
    ↳ Hinrich Möller
    ↳ Christian Heinrich Möller
    ↳ Fritz Möller
    ↳ Carl Hinrich Christian Büll ⚭ Anna Therese Klindt
    ↳ Adolf Hamann

Quellen

Multimedia

Meinungen & Beiträge

Keine Meinungen oder Beiträge verfügbar

Meinung oder Beitrag hinzufügen

Bitte einloggen,

Ähnliche Einträge

5.0 0 Reviews 1785
1977 Beseitigt
54.378295
10.196407
Fritz-Lau-Straße 7, Heikendorf
2000
WALKING
km
en
15
100%
180px
https://archivgruppe.heikendorf.sh/wp-content/uploads/2022/12/icon-text-hotel.png
-1
38
40
37
90
Distance
Address
Walking time
min
Details
  • Fritz-Lau-Straße 7, Heikendorf
  • Zustand: Beseitigt
  • Nutzung: Hotel
  • Anno: 1.785
  • Bis: 1977
  • Haus Nummer: 16
  • Landbesitz: Unbekannt
...