Kaffeehütte
Café / -
Informationen
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Errichtet wurde die kleine Kaffeehütte am Strand zur Feier des Geburtstages des Vaters von Christian Graf von Hardenberg-Reventlou (1775 - 1841), der das Gut Schrevenborn im Jahr 1800 erworben hatte. Die Gutsfamilie verweilte gerne mit ihren Gästen an der Kieler Förde. In der Kaffeehütte am Strand entstand die Idee, größere Segelregatten auf der Kieler Förde zu veranstalten. Die heutige Kieler Woche.
"17. August 1867
Am letzten Sonntage war wieder wie im vorigen Sommer von Wilhelm Dröge zu Schrevenborn ein Wettsegeln für die Möltenorter Schifferböte angestellt mit Preisen von 90, 35 und 25 Mark. Den ersten Preis gewann der Fischer Hans Detlev Schütt."
Diese Tradition der Wettfahrten wurde noch bis ins nächste Jahrhundert während der sogenannten Möltenorter Woche fortgesetzt.
"1. Oktober 1880
Carl Hermann Wentzel, Besitzer des Gutes Schrevenborn, ein Schwiegersohn Wilhelm Dröges, wurde bei einem Besuch der Kitzeberger Kaffeehütte, ein kleines Blockhaus am Strand, angeregt Regatten auf der Kieler Förde zu veranstalten."
Als Hamburger Kaufmann und Begründer des Norddeutschen Regattavereins organisierte er die ersten Regatten auf der Kieler Förde, aus denen die Kieler Woche entstand.Entstehung der Kieler Woche
Bis zum Jahr 1875 befanden sich auf der Kieler Förde überwiegend nur Fischerboote und kleine Fährboote die die noch wenigen Besucher spazieren fuhren. Es gab erst wenige Personendampfer die erste regelmäßige Fahrten von Kiel nach Gaarden, Ellerbek, Neumühlen usw. anboten. Diese übernahmen auch den Verkehr zwischen den Kriegsschiffen, die damals im Hafen verteilt an Ankertonnen lagen.
Im April 1875 wurde die erste dauernd in Kiel stationierte Segelyacht "Argo" in Dienst gestellt. Sie wurde vom Bootsbauer Thede anhand einer Zeichnung des Besitzers dem Marine-Ingenieur-Aspiranten Gustav Sonntag aus Berlin, am Kleinen Kiel gebaut. Sie befand sich viele Jahre in Kiel und die meißten Kieler Regattasegler erhielten auf ihr ihre seglerische Ausbildung.
Im Jahr 1877 kam ein weiteres Boot, die "Puck" vom Baumeister Ernst Krüger nach Kiel. Sie wurde vom Marine-Ingenieur Schrödter entworfen.
Ein Jahr später im Jahr 1878 gesellte sich die "Sylphe" von dem Direktor der Norddeutschen Werft Johns dazu.
Damit befanden sich nun drei größere Yachten dauerhaft in Kiel, zu denen sich nach und nach weitere mittlere und kleine gesellten. Darunter die "Lollo" vom Korvettenkapitän von Holleben. Auch der Elbe Kutter "Teifun" von Unterleutnant z. S. d. R. Lüder Arenhold war ein gern gesehener Gast. Einzelne dieser Boote unternahmen in den Sommermonaten Fahrten Richtung Schleswigsche Küste, zu den Dänischen Inseln bis nach Kopenhagen.
Als im Jahr 1880 der Manine-Schiffbau-Ingenieur Hermann Saefkow von Danzig nach Kiel versetzt wurde kamen die ersten Regatten auf. Saefkow war ein ausgezeichneter Yachtkonstrukteur und Mitglied im Königsberger Segelclub "Rhe". Dort nahm er bereits mit seiner Yacht "Anna" an Wettfahrten auf dem Frischen Haff teil. In Kiel fand Saefkow gleichgestimmte Kameraden, wie seinen ehemaligen Schulkameraden Marine-Ingenieur Carl Busley und dem eifrigen Kapitänleutnant Lüder Arenhold. Zusammen hatten sie am 1. September 1881 die erste kleine Segelregatta in Szene gesetzt, an welcher sich ausser der "Teifun" und "Anna" auch der kürzlich erworbene Kutter "Adler" von den Herren Paulsen und Ivers, sowie die "Uslan" beteiligten. Die "Uslan" war ein von Saefkow konstruiertes Boot für den Prinzen Friedrich Carl von Preußen. Die Startschüsse wurden von dem Schulschiff "Niobe" gefeuert.
Diese erste Wettfahrt erregte Aufmerksamkeit beim Schrevenborner Gutsbesitzer Carl Hermann Wentzel (* 27.01.1835 - 11.07.1901) und seinem Schwager Hermann Droege (* 1841). Die beiden kamen aus Hamburg und waren dort bereits aktive Segler. Carl Hermann Wentzel war Vorsitzender des Norddeutschen Regatta Vereins in Hamburg und Hermann Droege Vorsitzender des Segel-Ausschusses in dem Verein. Sie hatten bereits vor einigen Jahren eine kleine Segel-Regatta unter Mitwirkung von Marinebooten auf der Kieler Förde zustande gebracht. Sie kannten die Vorzüge der Kieler Bucht als Segelterrain und ebenso die landschaftlichen Reize. Sie hatten schon lange den Wunsch ihren Hamburger Freunden die Kieler Bucht als Regattabahn nutzbar zu machen. In Hamburg gab es nur die Alster und das enge, belebte Fahrwasser der Elbe mit Gezeitenströmungen.
Lüder Arenhold vermittelte den Kontakt zwischen den Hamburger und Kieler Seglern. Im Winter fassten sie zusammen, im Hause des Kaufmanns Meinhold in Hamburg, den Entschluss, während des Sommers 1882 auf der Kieler Förde eine Segelregatta größeren Stils stattfinden zu lassen.
Lüder Arenhold und Hermann Saefkow übernahmen die seglerischen Vorarbeiten für die Wettfahrt. Carl Busley und Hermann Droege kümmerten sich um die Meldungen, das Programm und die sonstige Durchführung der Regatta. An alle bekannten, in den in der Nähe befindlichen Küstenplätze der Ostsee wohnenden Yachtbesitzer wurden persönliche Einladungsschreiben gesandt und zum Teil auch persönlich überreicht. Trotz der beschwerlichen Reise über den damals noch kleinen Eider-Kanal, entschlossen sich alle großen Hamburger Yachten nach Kiel zu fahren. Die kleinen Yachten wurden auf Eisenbahnwagen verladen und nach Kiel gebracht. Mit Meldeschluss lagen 20 Anmeldungen für die große Wettfahrt vor.
Teilnehmer der ersten großen Regatta waren:Yacht Größe Eigentümer Welle 59,91 cbm A. Kayser und O. Eichmann, Hamburg Sylphe ca. 49 cbm H. J. Lohmann, Kiel J. L. Freudenberg 52,48 cbm H. Cruse, Kiel Lolly 35,23 cbm Lüder Arendhold, Kiel Mosquito 31,58 cbm A. Kirsten, Glücksburg Humor 25,82 cbm J. Carlsen, Hamburg Martha 21,28 cbm W. Gronemann, Hamburg Teifun 19,10 cbm Lieut. z. See Muchall-Viebrook Svalen - Quistgaard und H. C. Nagel, Skjelskor Halud - H. C. Nagel, Skjelskor Frida 18,29 cbm H. Andrews, Schleswig Hai 14,76 cbm Kapitänlieutnant Fritze, Kiel Adler 12,41 cbm Paulsen und Ivers, Kiel Margarethe 11,18 cbm Kapitänlieutnant Seveloh, Kiel Ella 11,04 cbm M. R. Jenisch für Herrn Eiffe, Hamburg Stanley - H. C. Nagel, Skjelskor Argo 8,92 cbm Dr. H. Gossler und Dr. K. Bülau, Hamburg Lollo 6,34 cbm Korvettenkapitän v. Holleben, Kiel Nuckel 4,20 cbm Marine-Ingenieur Saefkow Henriette 5,40 cbm J. M. J. Schmidt
Chronik
Bewohner
Quellen
- Die Kieler Woche 1882 - 1907
- Nachlass von Wilhelm Schneekloth (* 1904 - † 1988)