1073
Erdbeben im südlichen Dänemark (Das Territorium Herzogtum Schleswig umfasste im Wesentlichen das heutige Nordschleswig (Dänemark) und Südschleswig (Deutschland)).
1139
Nach der Belagerung der Siegeburg (Segeberg) im Jahr 1135 durch die Wenden bzw. Slawen, rüstete der Holstenfürst Heinrich von Badewide († 1164) zum Widerstand und eroberte ganz Wagrien. Die erbitterten Holsaten und Stormarn, die viel von den Wenden zu erdulden gehabt haben, nahmen den Kampf noch einmal auf und verwandelten das Land der Wenden 1139 in eine blutgetränkte Wüste. Durch dieses Blutbad wurde auch die Probstei bis auf ein paar kleine Reste entvölkert. Sie soll bis 1216 fast menschenleer gewesen sein. Familien wurden ausgelöscht und die wendischen Namen gingen teilweise verloren. So auch teilweise die wendischen Ortsnamen, z.B. der Vorgänger von den Dörfern Fiefbergen und Barsbek.
Ob es zu dieser Zeit schon eine Siedlung im Bereich des heutigen Heikendorf gegeben hat ist nicht überliefert.
1211
Das Kloster Preetz wird unter dänischer Herrschaft in Holstein als ein Benediktinerinnenkloster gegründet. Gestiftet wurde es von Albert von Orlamünde, der sich als erster “Graf von Holstein” nannte.
1216
Die neue Besiedelung beginnt. Der Ort Wisch wurde 1216 erstmals erwähnt. Der Ort wird wenige Jahre später durch eine Sturmflut zerstört und in kleiner Entfernung wieder aufgebaut (Fernwisch).
1226
Adolf IV, Graf von Holstein Schauenburg (* vor 1205; † 8. Juli 1261 in Kiel) war Edler Herr von Schauenburg (1225–1238) sowie Graf von Holstein und Stormarn (1227–1238), erteilt dem Kloster Preetz eine neue Stiftung mit folgenden Grenzen: Nördlich bis Stein (usque ad Lapides), von der Mündung der Schwentine Srupuce bis an den Palus Quernesui und durch denselben bis Manhagen (an der Grenze der Probstei und Gut Salzau und weiterhin Wiesenland (pratum) zwischen Karnese = Hagen und Zwartepuk, Gegend Schmoel.
1233
Nur wenige Jahre nach der ersten Nachricht über die Besiederlung der Probstei, durch holsteinische Ritter und Bauern, wird der Name Heikendorf erstmalig erwähnt. Heikendorf bedeutet “Dorf des Heike”. Es wird also vermutlich auch ein Ritter oder Adeliger mit diesem Namen gewesen sein, welcher das Dorf bei der Rodung des Waldes Isharno, welcher die Gegend einst bedeckte, gegründet hat.
1235
Die Städte Kiel (Tom Kyle = An der Förde) und Oldenburg in Holstein werden von Adolf IV (* vor 1205 – † 8.7.1261) gegründet.
1240
Die Dörfer Prasdorf (Provestesdorf), Wendtorf (Ritseresdorp), Fahren (Warnow), Stein, und Laboe (Lubodne) werden erstmals urkundlich erwähnt.
1242
Der Probst Eppo verlegt das Kloster Preetz nach Lutterbek.
Kiel erhält im selben Jahr das Lübische Stadtrecht.
1245
Schönberg (Sconenberch) wird von Probst Friedrich des Klosters Preetz neu gegründet.
1248
In einer schrecklichen Flut gehen große Teile der Insel Rømø verloren.
1250
Probst Friedrich verlegt das Kloster wieder von Lutterbek nach Preetz zurück.
1251
Neudamm, der heutige Bereich bei der Bushaltestelle Kitzeberg wird erwähnt.
1268
In diesem Jahr herrschte von März bis Mai eine entsetzliche Hitze und Dürre.
1272
Am 6 Mai gab es in unserer Gegend ein bedeutendes Erdbeben.
1278
Ein Volquinus von Heikendorf verkaufte einen Platz in Kiel an den Müller Helerus.
1284
Heikendorf (u. a.) geht zur Kirche in Kiel, weil keine eigene Kirchengemeinde vorhanden ist.
1286
Schrevenborn (Des Grafen Brunnen) wird als Dorf genannt.
1288
Ein Emeco von Heikendorf, wird als Geistlicher im Kieler Stadtbuch erwähnt. Dieser kaufte zwei Hufen in Ottendorf von einem Herrn von Stampe.
Des weiteren kaufte ein Herr Gottschalk von Heikendorf (Godescalco de Heykentorpe) 12 Hufen auf dem Land und zwei Häuser in der Kieler Küterstraße.
1294
Erste Erwähnung der Marienkirche in Schönkirchen.
1295
Kiel ist in der deutschen Handelsniederlassung in Nowgorod am Ilmensee vertreten, von dort wurde der Handel mit Russland betrieben. Kiel ist Mitglied der Hanse.
1304
Allerheiligenflut an der Ostsee. Das Wasser staute sich aufgrund eines langanhaltenden Westwindes, in der mittleren und nördlichen Ostsee. Als der Wind plötzlich die Richtung auf Nordost änderte, brach das angestaute Wasser auf die südwestliche Ostseeküste herein. Den Namen erhielt die Sturmflut aufgrund des Allerheiligentages (der erste November), wobei man sich nicht sicher ist, an welchem Tag genau das Unwetter stattfand. Zahllose Häuser und Kirchen in Mitleidenschaft gezogen. Die Insel Hiddensee, wird von der Insel Rügen getrennt.
1323
Man ging am 25. Februar über’s Eis von Heikendorf bis nach Dänemark.
Die gesamte westliche Ostsee war von Mitte Dezember bis Mitte März stark vereist. Die See war fast 10 Wochen lang am Stück eisbedeckt. Vom 2. Februar bis Mitte März betrug die maximale Eisdicke mehr als 50cm. Fußgänger konnten zwischen den deutschen Seestädten und Dänemark, sowie über den Großen Belt und das Kattegat verkehren.
Außerdem gab es Reiseverkehr auf dem Eis von Holstein und Mecklenburg bis nach Preußen.
1338
Fortwährender Regen zerstört in den Jahren 1338 bis 1340 die Ernte.
1339
Die westliche Ostsee ist wieder mehrere Wochen stark von Eis bedeckt. Fußgänger- und Reiterverkehr fand zwischen Lübeck und den dänischen Inseln statt.
1341
Ein Hermann von Grevensborn (Schrevenborn) kaufte ein Haus in Kiel.
1377
Ein heftiger Sturm versetzt in Lübeck das Dach des Jacobi Turms, mit Balken und Ziegeln, nach dem Heiligen Geist – Kirchhofe.
1405
Es regnet von August bis Neujahr 1406, doch war der Winter gelinde.
1408
Es herrscht ein kalter Winter. Die deutsche Bucht ist zeitweise mit Eis bedeckt.
1423
Die ganze Ostsee im Februar eisbedeckt. Die westliche Ostsee 10 Wochen lang mit maximal 50 bis 80 cm dickem Eis bedeckt. Feb. Reiter- und
Lastschlittenverkehr fand von Lübeck und Dänemark nach allen Seestädten auf zusammengefrorener Eisdecke des normalen Seeweges statt.
1431
Erste Erwähnung Kieler Umschlag, zentraler Bauern- und Geldmarkt für Schleswig Holstein, zuerst wechselnde Termine, ab dem 16. Jahrhundert die Woche nach dem Dreikönigstag (06. Januar). Zum internationalen Ansehen trug die konsequente Umsetzung des Einlager in Kiel bei, der persönliche Arrest derer, die aufgenommene Gelder nicht fristgerecht zuzahlen können.
Wetteranomalien von 1431 bis 1439 mit sehr kalten und langen Wintern und nassen Sommern führten zu großen Hungersnöten.
1432
Die westliche Ostsee und Teile Dänemarks sind vereist. Die maximale Eisdicke beträgt 50 cm.
1442
Im Mai hängen noch die Eiszapfen an den Häusern.
1449
Kalter Reif und trockner Wind verdirbt alles Korn.
1460
Die westliche Ostsee ist von Februar bis März mit bis zu 50cm dickem Eis bedeckt. Wagenverkehr fand zwischen Deutschland und Dänemark, Schlittenverkehr von Preußen in alle deutschen Seestädten statt. Wahrscheinlich war die ganze Ostsee eisbedeckt, da Wasservögel sich in riesigen Mengen auf die ins Eis geschlagenen Waken stürzten, um Fische zu fangen (zwischen 4. März und 10. April) und die See nördlich Hela eisbedeckt war.
1463
Die Dörfer Alt- und Neuheikendorf sowie Muxall und Schrevendorf gehören zum Gut Schrevenborn. Besitzer des Gutes vor 1463 war der Vater von Henneke Swin.
1468
Während der Erntezeit regnet es so viel, daß das Korn ungeschnitten auf den Feldern stehen bleiben mußte.
1471
Knappe Henneke Swin verkauft die Dörfer Muxall und Schrevendorf an das Gut Dobersdorf der Brüder Pogwisch.
1478
Der Name Neuheikendorf wird zum ersten mal erwähnt. In der Kieler Chronik von Bürgermeister Bremer wird berichtet, dass in diesem Jahr ein Hinrich Haverbier mit dem Schwert gerichtet wurde. Auf Fürbitte von Clawes Schele to Nigeheykendorp (zu Neuheikendorf), Lutter und Detleff Hennecke sowie von Karsten und Hinrich Slodickvot (später Schlerrfoth und Schleert).
Der Handelsplatz Nowgorod wird von Großfürst Iwan II von Moskau geschlossen.
1491
Von Mai bis September fällt nicht der geringste Regen, aber am 15. Juli ein Hagel so groß wie Hühnereier, die Schlossen waren dabei vieleckig und scharf gespitzt.
1497
Am Mittag des fünfzehnten Septembers setzte ein heftiger Sturm über der Ostsee ein. Haushohe Fluten überschwemmten die pommersche Küste und forderten 5000 Tote. Der Sturm wütete aus Nordwest, weshalb das Fischerdorf Rügenwalde (Darlowo) in eine miserable Lage geriet. Ganze Schiffe wurden von dem tobenden Nordweststurm auf das Land befördert. Wer in der Lage war, suchte Schutz in der höher gelegenen Kirche. Die Bewohner benötigten Jahre, um sich von der Sturmflut zu erholen.
1500
1607
Der kälteste Winter Europas seit dem Jahr 763.
1614
Dem Gut Schrevenborn gehören 22 Hufner, 7 Großkätner und 14 Kätner als Untertanen an.
1648
Naturkatastrophe von Holstein. Die Fastelabendsflut (Fastnachtsflut) von 1648 oder das Erdbeben von Holstein, war eine äußerst ungewöhnliche Kombination von zwei Naturereignissen in den Holsteinischen Elbmarschen, dessen Auswirkungen höchstwarscheinlich auch in unserer Gegend zu spüren waren.
1698
Sind in Altheikendorf 8 Hufner: Joachim Rühr (Bauernvogt), Hinrich Bauer, Klaus Schneekloth, Klaus Jäger, Hinrich Schneekloth, Jochim Steffen, Jasper Köhler und Frentz Schlerrfoth, sowie 8 Kätner und 10 Insten verhanden.
In Neuheikendorf sind ebenfalls 8 Hufen, davon jedoch eine verlassen. Die Hufner waren Johann Ratje, Johann Dierks (verlassen), Timm Rathje, Jörgen Rühr, Hans Köhler, Gerd Arpe, Jochim Rühr und Hinrich Möller.
1774
Die Möltenorte Fischer werden aus der Leibeigenschaft des Gutes Schrevenborn entlassen.
1775
Sind in Altheikendorf 6 Hufner, sowie 9 Kätner, ein sehr zierlich gebauter Krug, eine Schule, ein Armenhaus und eine Schmiede vorhanden.
In Neiheikendorf sind ebenfalls 6 Hufner, 8 Kätner, ein sehr guter Krug und eine Schule vorhanden.
In Möltenort gibt es 12 Fischerhäuser. Eine Brandgilde mit einer Vogelstange.
1783
Das Laki/Asama-Ereignis war eines der weltweit größten Umweltkatastrophen der frühen Neuzeit. Der Vulkanischer Winter (isländischer Vulkanausbruch Laki-Krater) verursachte weltweit Ernteausfälle, Schnee und schwere Fröste, sowie eine Flutkatastrophe in Europa im folgenden Frühjahr. Nach Schätzungen gab es weltweit wohl einige Millionen Opfer, europaweit in die Hunderttausende.
3. Mai 1786
Der Erbpachtsvertrag des Hufners Heinrich Wilhelm Rühr, Bauernvogt zu Altheikendorf, wird unterzeichnet. Ebenso die der anderen Hufner in Heikendorf. Sie sind somit aus der Leibeigenschaft entlassen.
1792
Sind in Altheikendorf 6 Hufner, 14 Kätner, 2 Insten, einen Müller, einen Krug, eine Schule, ein Armenhaus und eine Schmiede vorhanden.
In Neiheikendorf sind ebenfalls 6 Hufner, 11 Kätner, 5 Insten, eine Schmiede, einen Krug und eine Schule vorhanden.
In Möltenort gibt es 10 Fischerhäuser, einen Kätner, einen Insten und einen Schuster.
1816
War das Jahr ohne Sommer. Nach einem Ausbruchs des Vulkans Tambora im heutigen Indonesien, kam es weltweit zu Hungersnöten durch Ernteausfälle, Wirtschaftskrisen und Aufstände.
1830
Graf Holck ist Eigentümer von Schrevenborn.
1833
In diesem Jahr fällt das Gut Schrevenborn vom Grafen Hardenberg-Reventlow an den Oberst Johann Wilhelm August von Witzendorff.
1865
Karl von Witzendorff auf Schrevenborn (1837-1879) verkauft den Besitz 1865 an Wilhelm Droege.
1872
Die große Sturmflut.
1873
Katasteramtliche Urvermessung.
1876
Die Heikendorfer werden Eigentümer ihrer Häuser und Wirtschaftsgebäude am 28. Juli 1876.
1877
Gründung der Freiwilligen Feuerwehr im Alten Krug am 1. Oktober 1877.
1879
Nach dem Tod von Wilhelm Droege im Jahr 1879, bilden die Erben die Schrevenborn GmbH.
1890
Der Turnverein “Vorwärts” wird in Alt-Heikendorf gegründet.
1917
Familie Hagedorn erwirbt das Gut Schrevenborn.
1928
Das erste Rathaus wird in der Hafenstraße errichtet. Es wird 1944 zerstört und 1952 als Kindergarten wieder aufgebaut.
1950
Der ehemalige Heikendorfer Lehrer Rudolf Sielaff veröffentlicht die “Heikendorfer Chronik, von den Anfängen bis zum 1. Weltkrieg”.
1952
15 Nebenerwerbsstellen „Köppen-Siedlung“ in Neuheikendorf errichtet.
1957
Der Spielmannszug Heikendorf wird gegründet.
1958
Herbert Sätje wird zum Bürgermeister gewählt.
1960
Das Frachtschiff „August Peters” liegt im Februar mit 28.000 Nervengasgranaten aus dem zweiten Weltkrieg vor Heikendorf auf Reede.
1961
Die Gemeinde Heikendorf erhält ein eigenes Wappen.
1961
Die Mehrzweckhalle wir am 22. Juni 1961 nach acht Jahren Planung eingeweiht.
1963
Heikendorf wird in das Kieler Fernsprechnetz eingegliedert.
1963
Die Müllkippe auf dem Heidberg wird geschlossen.
1964
Altheikendorf erhält wieder eine Dampferbrücke.
1965
Die Salzwiese im Stinnespark wird mit 7000 m³ Boden aufgeschüttet. Nebenan wird ein Tennis-Club gegründet.
1965
Die Seebadeanstalt wird Wiedereröffnet.
1966
Beginn Grundsteinlegung 53 Nebenerwerbsstellen „Stückenberg-Siedlung“ in Neuheikendorf.
1968
Y-Hochhaus am Möltenorter Weg wird fertiggestellt.
1969
Heikendorf wird als Stadtrandkern 1. Ordnung anerkannt.
1969
Richtfest erstes Hochhaus Roesoll.
1969
Richtfest des Einkaufscenters am Schmiedeplatz am 7. November.
1969
Die Schäferkate am Dammteich brennt am 2. Oktober nieder.
1970
Die Heikendorfer Speeldeel wird gegründet. Die Eröffnungsvorstellung findet am 21. März in der Volkshochschule statt.
1970
Am 12. Mai wird die neue Realschule eingeweiht.
1970
Die Jugendfeuerwehr wird gegründet.
1971
Der Yachthafen in Möltenort wird im April fertiggestellt.
1971
Bei einem Schiffsunglück treiben ca. 150t Rohöl an den Badestrand in Möltenort.
1972
Das Kreisgymnasium nimmt den Unterricht auf.
1973
Die größte Sporthalle des Kreises Plön wird in Heikendorf eingeweiht.
1975
Ein großes Musikfest mit 21. Musik-Korps findet am 22 Juni zum ersten mal statt. (Euro-Musik-Tage)
1977
Der Küstenbereich Wallachei wird mit Mitteln des Landes saniert.
1977
Die Freiwillige Feuerwehr Altheikendorf feiert 100 jähriges Bestehen.
1977
In Neuheikendorf wird eine neue Feuerwache errichtet.
1978
Neuheikendorf feiert sein 500 jähriges Bestehen am 4. November in Kählers Gasthof.
1978
In der Sylvesternacht herrschen orkanartige Schneestürme.
1979
Am 14. Februar kam es erneut zu starken Schneestürmen. Diese führten zu Pagelständen von bis zu 1,96 über NN und 4 bis 5 Meter hohen Schneeverwehungen.
1979
Das Hotel Seeblick wird von der Gemeinde aufgekauft und abgerissen.
1993
Der Fährverkehr am Altheikendorfer Anleger wird eingestellt.
2007
Seit 2007 zählt das Gut Schrevenborn als Teil der Gemeinde Heikendorf zum neu gebildeten Amt Schrevenborn.