Steendoor

Hufe / Wohnhaus

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Die heutige Dorfstraße 17, mit dem Rathaus, ist eine ehemalige Hufnerstelle mit dem Namen Steendoor. Die Stelle war im Besitz des Erbpächters und Kirchenjurat Johann Hinrich Steffen, ihm wurde 1792 das Kaufgeld auf 300 Reichstaler herabgesetzt, weil das Haus nicht gut im Stande war. Sein Sohn Jacob war Infanterist und später Gutsgärtner. Der Familienname Steffen wird auf slawische Wurzeln zurückgeführt, die Vorfahren sind also schon seit langer Zeit in der Probstei zu finden.

Im Jahr 1862 brannte die Hufe Steintor von Hans Friedrich Steffen ab. Späterer Hufner war Hinrich (Hinnerk vun Steendoer) Steffen.
In den Aufzeichungen der Feuerwehr heißt es: 1862 als ein nie dagewesenes Gewitter über dem Dorf stand. Der Strand war noch frei, dort lagen die Salzwiesen der Bauern. Zum Schutze der Küste standen dort uralte Weiden, so hoch wie alte Eichen. Hier soll das Gewitter gestoppt haben und die Gewitterwolken hingen in den Spitzen der Weiden. Dann brach ein Feuersturm über das Dorf, die Hufe „Steendoor“ brannte ab bis auf die Grundmauern. Aus den Nachbarorten eilten die Helfer, doch gegen diese Macht war keine Hilfe da, die Eimer Hand von Hand reichten nicht aus. Ein junges Mädchen wollte sich aus dem Fenster auf den Boden retten, verfing sich in dem Weinstamm und kam durch die Flammen um. Das Gebäude stand damals noch an der Straße, Wohnhaus und Wirtschaftsgebäude in einem. Dieses Erleben war über 50 Jahre im Dorf lebendig.

Hinrich Steffen (Familie Steffen, Laboer Weg 1, ehemals Gärtnereien Gerhard, Gustav und Julius Steffen) verkaufte den Hof bereits im 19. Jahrhundert an den zugezogenen Bauern Peter Wulff, dessen Hof in Stakendorf ausgebrannt war. Peter Wulff war von 1888 bis 1902 Gemeindevorsteher in Heikendorf und letzter Bauernvogt im Dorf.

Die Hofstelle lag zwischen den Straßen Blumenweg, Langer Rehm und Dorfstraße. Die Hofeinfahrt lag an der Dorfstraße, links die Scheune, gerade vor das Wohnhaus, rechts ein zweigeschossiges Altenteilerhaus, das aber meistens vermietet war. Mieter waren unteranderem Lehrer Wulf, Lehrer Nissen, Schmidt, Sattler Hoof, Bauer Schleert (während sein Wohnhaus ausgebombt und unbewohnbar war) und zuletzt Behrend.

Im Jahr 1962 ist der Haushälterin Frau Lene Masch vom Bundespräsidenten das Bundesverdienstkreuz am Band für 55 jährige treue Dienste bei dem Bauern Karl Wulff verliehen worden. Frau Masch hat dem Hof in guten und schweren Zeiten aufopferungsvoll gedient.

Peter Wulffs Sohn, Karl Wulff (1886 - 1978) übernahm den Hof von seinem Vater, Sohn Hermann Wulff wurde Bankangestellter, er wohnte in der Schützenstraße 2. Von Karl Wulff ging der Hof 1966 auf seinen Neffen Wilhelm Wulff über.

1972 wurde der Hof nach Freienfelde bei Röbsdorf ausgesiedelt. 1974 ließ Wilhelm Wulff ein Geschäfts- und Mehrfamilienwohnhaus zwischen Blumenweg und Dorfstraße errichten, er selbst unterhielt eine Schnellreinigung.

An der Stelle wo früher die Pferdetränke, ein Teich war, wurde ab 1979 das neue Rathaus erbaut, der Lange Rehm wurde an dieser Stelle überbaut und hat seit dem keine direkte Verbindung zur Dorfstraße mehr.

Location: Dorfstraße

Bewohner

Besitzer

↳ Johann Steffen ⚭ Anna
↳ Hans Christian Steffen (* 14.08.1712) ⚭ Dorothea Kähler
↳ Johann Hinrich Steffen (* 21.02.1742 - † 09.03.1824) ⚭ 26.10.1770 Anna Magdalene Margaretha Rühr (* 1745 - † 27.6.1835) | VZ 1803
↳ Jacob Paul Friedrich Steffen (* 25.04.1776 - † 18.06.1860) ⚭ 23.10.1801 Christina Dorothea Kähler († 1857) | VZ 1835
↳ Hans Friedrich Steffen (* 12.09.1802) ⚭ 1826 Hedwig Magdalene Sindt (* 8.2.1809)
↳ Hinrich Steffen (* 1826) ⚭ Margarethe Horn (* 1827)
↳ Peter Heinrich Wulff (* 1831 in Stakendorf) ⚭ Gunde Dorothea Henriette Struve (* 17.05.1860 in Mönkeberg - † 14.08.1944)
↳ Karl Wulff (* 31.01.1886 - † 22.11.1978)
↳ Gunde Wulff
↳ Wilhelm Wulff
Bewohner

Hans Friedrich und Hedwig Steffen mit den Kindern Hinrich (1826), Ida (1828), Carl (1831), Maria (1833), Johann (1835), Paul (1839), Doris (1841) und Elenore (1843)
Hinrich und Margarethe Steffen mit den Kindern Alwine (1854), Adolph (1857), Ludwig (1859), Rudolph (1861), Marie (1863) und Gustav Friedrich August (1872)

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