Der kleine Detlev

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In dem Kieler Correspondenzblatt wird aus Alt-Heikendorf vom 22. Juli 1856 geschrieben:
“Am 19. diesen Monats starb hier ein Zwerg im wirklichen Sinne des Wortes, der kleine Detlev genannt. Er war ein Männchen von der Größe und Stärke eines 3 bis 4 jährigen Knaben.
Er war proportioniert gebaut, liebte modischen Schnitt an seiner Kleidung, er war überhaupt ein Mann von Welt und sein Gesicht bot einen zugleich gutmütigen und pfiffigen Ausdruck.
Der kleine lebte in glücklichen Verhältnissen bei seiner Mutter und Schwester in Alt-Heikendorf, und war durch sein munteres, drolliges Wesen und seine witzigen Einfälle bei Jedermann beliebt.
Nach einer unlängst hier stattgehabten Lustbarkeit, wo er sehr vergnügt gewesen und viel getanzt, wart er aufs Krankenlager geworfen, wovon er nicht wieder aufstand.
Der Kleine hing sehr am Leben, aber der Tod, der unerbittliche, gab nicht nach. Am Sonnabend Nachmittag voriger Woche verschied er. Die Kunde ging von Haus zu Haus, der kleine Detlev ist tot und jeden betrübte das.
Besonders werden Mutter, Geschwister und Nachbarn den kleinen vermissen. Er war 25 Jahre alt.”

Es handelt sich hierbei um Detlev Friedrich Kähler (* 17.10.1831). Dieser war Barbier und lebte bei seiner Mutter, in dem Altenteilhaus der Hofstelle Böhe Dorfstraße 6. Seine Mutter war Magdalena Margaretha Kähler geb. Böhe (* 1803), Tochter des Hufen Erbpächters Jochim Ludewig Böhe (* 1760). Detlevs Vater war der Tagelöhner Jürgen Christian Kähler (* 1799).

Quelle: KB 1831/87

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