Kirche
Kirche / Kirche
Informationen
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Erste Gottesdienste in Heikendorf fanden ab 1919 in der Heikendorfer Schule mit Pastor Morys statt. Dieser war sogenannter Hilfsgeistlicher der Gemeinde Schönkirchen, wo er zuvor Pastor war und von Pastor Grube abgelöst wurde. Bis 1919 gingen die Einwohner zur Kirche nach Schönkirchen. Am 13. März 1920 wurde der Heikendorfer Kirchenausschuss gegründet. Am 11. Juni selben Jahres wurde die Pfarrstelle errichtet und am 22. Juli der Lehrer Behrend zum Organisten berufen. Pastor der Pfarrstelle wurde Pastor Morys, der am 1. Advent 1920 in sein Amt eingeführt wurde. Die Gründung des "Kirchlichen Vereins" fand am 27. Dezember 1920 statt. Vorstizende waren der Advokat Wallmann und Konsul Lieder. Dieser Verein beschäftigte sich in langen Verhandlungen mit dem Bau eines Gotteshauses in Heikendorf. Im Jahr 1922 wurde das ehemalige Gildehaus der Altheikendorfer Knochenbruchgilde von 1709, welches von dem Heikendorfer Kriegerverein gestiftet wurde, zur ersten Heikendorfer Kirche umgebaut. Am 6. August fand die Grundsteinlegung des Altars statt. Die Kirche wurde am 1. Oktober 1922 eingeweiht. Der dazugehörige Friedhof wurde wurde am 15. Juli 1923 eingeweiht. Die Ev.-Luth. Kirchengemeinde Heikendorf wurde am 1. Oktober 1924 eine selbstständige Kirchengemeinde.
Die erste Heikendorfer Kirche wurde bei einem Luftangriff in der Nacht vom 26. auf den 27. August 1944 zerstört. Die Luftmine traf das Haus von Familie Kähler, auf der anderen Straßenseite. Die Familie kam bei der Explosion ums Leben. Der Pastor konnte in dieser Nacht noch das Altarkreuz als einzigen Gegenstand aus der brennenden Kirche retten. Gottesdienste mussten nun in der Schule stattfinden und Beerdigungen unter freiem Himmel auf dem Friedhof.
Im Jahr 1946 hatte man den Plan, die Kirche auf dem Grundstück der im Krieg zerstörten Langen Hofstelle wieder aufzubauen. Der Grundstückseigentümer war damit jedoch nicht einverstanden. Zunächst wurde auf dem Friedhof eine Kapelle aus Holz, das von versenkten Schiffen in der Heikendorfer Bucht stammte, errichtet.
Im Lager Korügen entstand eine kleine Holzkirche für die dortigen 989 Ukrainer. In ihr hing leihweise die kleine Glocke der zerstörten Heikendorfer Kirche. Die Ukrainer gingen 1948 nach Friedrichsort und die Heikendorfer bekamen die Glocke zurück.
Der Grundstein für den Kirchenneubau wurde am 27. August 1954 gelegt, also genau 10 Jahre nach der Zerstörung. Die alte Urkunde, die aus den Trümmern geborgen werden konnte, wurde zusammen mit einer neuen Urkunde in den Grundstein eingemauert. Das neue Kirchenschiff wurde am 13. März 1955 eingeweiht. Die Kirche selbst offiziell am 30. Juni 1955.
Neben dem heutigen Kirchengebäude liegen der Grabstein des Konteradmirals Otto Christian Wallmann und der Stein der Pastorenfamilie Schetelig.
Der große circa 20 Tonnen schwere Gedenkstein vor dem Kirchturm wurde nach dem Ersten Weltkrieg am Laboer Weg ausgegraben und mit mehreren Pferdegespannen zur Kirche gebracht.
Location: Neuheikendorfer Weg
Chronik
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1919 Erste Gottesdienste in der Heikendorfer Schule.
1920 Gründung des Kirchenausschusses & des Kirchlichen Vereins.
1922 Umbau des ehemaligen Gildehauses zur ersten Kirche.
1923 Einweihung des Friedhofs.
1944 Zerstörung der Kirche im Zweiten Weltkrieg.
1954 Grundsteinlegung für die neue Kirche.
1955 Einweihnung der neuen Kirche.
1995 Der große Gedenkstein wird umgesetzt.
Bewohner
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BesitzerPastoren:
1919 - 1927 Pastor Franz Julius Ernst Morys (* 03.06.1889 Ottensen - † 10.01.1945)
1927 - 1945 Otto Karl Christian Schetelig (* 22.09.1884 Hamburg Hamm - † 23.11.1953) ⚭ Melanine (* 18.11.1891 - † 12.09.1983)
01.09.1945 - 26.10.1958 Pastor Rudolf Friedrich Grieger (* 18.10.1912 Hirschberg-Kummersdorf, Schlesien - † 06.11.1995 Eutin) ⚭ 05.06.1945 Friede Buhmann (* 1918)
28.10.1958 - 31.09.1980 Pastor Hans Förster (* 04.06.1913 Saalfeld / Saale, Thüringen - † 07.07.1992 Preetz) I ⚭ Erika Hildegard Luise (* 22.06.1913 - † 29.10.1982) II ⚭ Erna Juckel geb. Spitz (* 26.01.1912 Sorgenau - † 05.01.2001)
01.10.1980 - 29.05.1988 Wolf-Richard Jessen
01.10.1980 - 21.02.1987 Pastor Peter Alfred Lindemann (* 06.04.1934 - 16.10.2012)
01.03.1987 - Matthias Petersen (Pfarrstelle II)
29.03.1988 - 01.10.1991 Siegfried Munz (Pfarrstelle I)
01.11.1991 - 1996 Susanne Hansen (Pfarrstelle I) ⚭ Walter
1996 - 1998 Sabine Klatt
30.08.1998 Inken Wöhlbrand
2012 - 2017 Pastorin Simone Liepolt
2014 – 2018 Pastor Dr. Christian Rose (* 1975 Neumünster)
2018 Pastor Joachim Thieme-Hachmann
2024 Pastor Dr. Florian Fitschen
Quellen
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Pastorenverzeichnis Schleswig Holstein
Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Heikendorf
Wikipedia.de
Multimedia
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Neuheikendorfer Weg 4, Heikendorf
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Details
- Neuheikendorfer Weg 4, Heikendorf
- Zustand: Beseitigt
- Nutzung: Kirche
- Anno: 1.922
- Bis: 1944
- Epoche: Weimarer Republik (1919–1933)
- Landbesitz: Unbekannt