Das ehemalige Gildehaus umgebaut zur Kirche

Die Kirche

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Die Kirche

Am 30. Juni 1955, also vor 70 Jahren, wurde die heutige Kirche am Neuheikendorfer Weg feierlich eingeweiht.

Sie ersetzte die im Zweiten Weltkrieg zerstörte erste Kirche – ein 1922 zum Gotteshaus umgebautes Gildehaus, das ursprünglich vom Heikendorfer Kriegerverein als Schützenhaus errichtet worden war. In der Nacht vom 26. auf den 27. August 1944 wurde das Gebäude bei einem Luftangriff zerstört. Dem Pastor gelang es in jener Nacht, lediglich das Altarkreuz aus der brennenden Kirche zu retten.

Das ehemalige Gildehaus umgebaut zur Kirche

Zehn Jahre später, am 27. August 1954, wurde der Grundstein für den Neubau gelegt. Die alte Urkunde, die aus den Trümmern geborgen worden war, wurde zusammen mit einer neuen in den Grundstein eingemauert.
Der Bau erfolgte nach Plänen von Architekt Professor Gerhard Langmaak auf dem Fundament der früheren Kirche. Die Ausführung übernahm die Baufirma Bruhn, die auch die Kanzel stiftete.
Der Glockenturm ragt 28 Meter in die Höhe und beherbergt vier Glocken, die im Herbst 1957 geweiht wurden.

Kirche im Neuheikendorfer Weg

Der Friedhof

Ursprünglich war die Anlage des Friedhofs auf einer Koppel des Bäckers Kähler am heutigen Langensäten und Laboer Weg vorgesehen. Doch der Boden erwies sich als zu schwer und zu feucht. Damit „die Leichen nicht im Wasser stehen mussten“, suchte man nach einem geeigneteren Standort. Die Koppel wurde schließlich gegen ein Grundstück am Herrkamp des Bauern Böhe eingetauscht.
Dieses Gelände war sandig und mager – ein besser geeigneter Boden für einen Friedhof.
Die feierliche Einweihung fand am 15. Juli 1923 statt. Die erste Beisetzung erfolgte am 20. August desselben Jahres: Dora Elise Petersen, geborene Ruhser, vom Silberturm, war am 16. August 1923 im Alter von 27 Jahren im Wochenbett gestorben.
Während der Inflationszeit sicherten sich viele Heikendorfer ein Erbbegräbnis auf 50 Jahre für vergleichsweise wenig Geld. So günstig kam wohl später niemand mehr zu einer letzten Ruhestätte.

Zu diesem Artikel gibt es einen Artikel im Heikendorfer Anzeiger in der Ausgabe vom Juni 2025.

Heikendorfer Anzeiger Juni 2025 Titelbild
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