Redoute Heidberg nach der Zerstörung

Festung Heidberg

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Hoch gelegen, einst als Landfestung errichtet, sollte die Redoute Heidberg das Fort Korügen von der Landseite aus sichern, falls im Krieg eine Landung von Lütjenburg her geschah. Die Festung war eine Fünfeck-Landfestung, an fünf Ecken war sie bestückt mit Kanonen. Sie wurde wohl zur Zeit des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 erbaut. Stabil waren die Wälle. Alles bestand aus starkem Mauerwerk. Die Ziegel wurden auf dem Seeweg herangeschafft. Auch die Unterkünfte waren gut geschützt. Über dem Mauerwerk war alles abgedeckt mit starkem Bleiblech zur Isolation. Darüber eine Erdschicht mit Quecke bewachsen.
Betten gab es nicht, alle schliefen in Hängematten. Zu Friedenszeiten waren auf allen drei Bauwerken (Heidberg, Korügen, Möltenort) bis zu 400 – 500 Mann Besatzung. Alle Lieferungen kamen aus Kiel. Heikendorf hat von den vielen Soldaten wenig profitiert. Vereinzelt nur Bäcker Schröder aus Möltenort.

Heidberg besaß bis 1918 zehn 3,7cm Revolverkanonen. Vor dem Ersten Weltkrieg mit Kurbelbetrieb, später dann während des Krieges mit Mechanismus.
Dort wo später die Räucherei im alten ehemaligen Flakleitstand aus dem Zweiten Weltkrieg stand, stand einst der Palisadenschuppen, gefüllt mit dicken Pfählen.

Zu einem Kriegseinsatz kam es nie. Die ehemalige Redoute Heidberg wurde nach dem Ersten Weltkrieg gesprengt, was sie damals fast unkenntlich gemacht hat. Anschließend als die Alliierten die Demontage und Sprengungen kontrollierten, gab es einen großen Streit um das viele Bleiblech. Unternehmer und Arbeitsleute versuchten ihren Anteil zu sichern, bis die Wächter und ihre Hunde kamen. Damals gab es schon eine schleichende Geldentwertung. Die Teuerung brachte es mit sich, die Metallpreise lagen hoch. Das Gelände wurde einige Jahre Pachtland der Kleinbauern im Ort.

Ehemaliger Leitstand der Flakbatterie Heidberg nach 1945

Bereits 1935 wurde auf der Anhöhe dann eine Flakbatterie errichtet. Sie wurde mehrfach aufgerüstet und erweitert. Im Jahr 1945 wurde diese Anlage ebenfalls gesprengt und in den folgenden Jahren mit Hausmüll und schließlich mit Erde verfüllt.

Heidberg 1971
Archivgruppe Heikendorf und Umgebung

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